4. An die Magazine von Capo
Scheda Tecnica
- Durchschnittsdauer: Etwa 3 Stunden.
- Höhenunterschied : mini: 20 m - maxi: 340 m
- Schwierigkeit : Die Wanderung präsentiert keinen bedeutenden Höhenunterschied. Im oberen Teil ist der Weg ab und zu von Vegetation bedeckt und man muss sehr aufpassen, um nicht vom Weg abzukommen.
Man beginnt am gepflasterten stutenartigen Weg, der, von der Kirche von Chiessi, zwischen den Häusern hinaufsteigt und man erreicht in kurzer Zeit die ersten Kulturen des Tales. Auf dem ersten Teil des Weges muß man dem Wegweiser von C.A.l. Nr. 3 nach Ost, Nord Ost folgen. Nach den letzten Häusern des alten Bauerndorfes wird das Panorama sehr eindrucksvoll: Auf der Rechten (Süd) der majestätische Hügel von San Bartoloineo, auf der Linken der Hügel von Campo alle Serre von dem Gitterwerk des gleichnarnigen Funkturms dominiert. An der Gabelung, verläßt man den nach San Bartoloineo führenden Weg Nr.3, und man geht weiter immer nach Ost auf den Weg, der ins Tal führt. Die Piste folgt parallel zum Bach der Talsohle, in einer von gut erhalteten Terassen gezeichneten Landschaft eingetaucht (einige dieser Terrassen sind heute noch mit Obstgärten und Weinbergen bebaut).
Vom Weg erblickt man in der Ferne den Capo: eine Erhebung, die in der Mitte des Tales, wie aus dem Nichts entstanden ist. In den verlassenen Kulturen kann man viele Blumenarten beobachten: Von der Pionier und Grasvegetation, bestehend aus den vielfarbigen Orchideenblüten bis zur Staudensteppe aus Bergalant (Inula viscosa) und aus Schopflavendel (Lavandula stoechas), und noch von der komplexeren Vegetation der Garigue aus Französischen Zistrosen (Cistus monspeliensis), Baumheide (Erica arborea) und Ginster. Die Trockenmauern, zur Stütze der Terrassen , sind von spezialisierten Essenzen besiedelt, bestehend, abgesehen von den überall vorzufindenden Moosen und Flechten, auch aus den seltsamen Pflänzchen des Nabelkrauts (Cotyledon umbiculus veneris), an dem bezeichnenden Blütenstand in Kolbenform und an der konkaven Form der Blattfläche im Frühling, erkennbar. Der Pfad geht noch etwa 20 Min. weiter ins Tal, und nach einer Abzweigung steigt er plötzlich hinab, sich dem Graben der Geccarina nähernd. Der Boden des Pfades ist leicht bis zur Furt des Baches; von hier aus folgt der Weg dem Bach dem Nordufer entlang für eine kurze Zeit, dann fängt er an in steilen Kehren auf den Hügel von Capo anzusteigen.
Hier ist die Vegetation viel üppiger als die vorherige und mit gut entwickelten Sträuchern von Baumheide (Erica arborea) und Erdbeerbaum (Arbtitlis unedo), und immer häufigeren Steineichen (Quercits ilex) bereichert. Die jetzt veralteten Magazine, die wir weiter oben finden, wurden einmal von den Ortseinwohnern für die erste Bearbeitung des Weines benutzt; ein kurzer Blick ins Innere erlaubt uns, auch wenn durch die Zeit unbrauchbar geworden, einige "Handwerkszeuge", wie die Kelterwanne, das Gewicht, auch "Hebelstein" genannt, und ein seltsamer Granitblock, der mit einer Art von Winde verbunden, das Auspressen der Treber erlaubte, zu erkennen. Am ersten Magazin vorbei, auf der linken Seite (West), finden wir den Umweg, um das zweite Magazin zu erreichen und dann, in die gleiche Richtung weitergehend, um auf den Hügel von Capo anzukommen. Einst war der Capo voll mit Leben: man sieht es an den zahlreichen verlassenen Magazinen, die wir, zwischen den Terrassen, wo die Vegetation rarer wird, erblicken können. Jetzt dominiert die Stille: hie und dort, zeigen einzelne Bäume den Willen der Natur, die von den Menschen in der Vergangenheit entrissene Erde, wiederzugewinnen; und doch, heute noch scheint es uns, den Klang der antiken Arbeit, das lustige Schreien der Kinder, das Schlagen der Eselshufe, den Geruch des Mostes zu spüren. Die Weinkulturen sind verschwunden: nur zahllose Terrassen mit einem buschieen Teppich von Gräsern, Lavendel und Sonnengoldblume bedeckt, die den Berg nach einer antiken und geschickten Bauernarchitektur modellieren. Nach einem breiten Halbkreis in die westliche Richtung kommen wir in Sicht eines kleinen Hügels, auf dem zwei Reihen Trockenmauern den Rand des alten Weges begrenzen.
Der Pfad geht weiter am Plateau entlang, eine kurze Strecke, denn kurz danach müssen wir nach rechts abbiegen und einem Abstieg mit breiten Stufen in den charakteristischen Sprüngen "Saltini" (kleine Sprünge) genannt, folgen. Einige Kehren vorbei, führt der Weg schnell abwärts zum Graben von Infernetto und folgt in Richtung des Grabens für einige Minuten, bis zu einem breiten Halbkreis, diesmal Richtung Süd, verbindet sich wieder mit dem Tal vom Graben der Gneccarina, in der Nähe eines alten, jetzt Abladeplatz geworde- neu, Granitbruchs. Mastixbaum (Pistaeia lentiscus), Wolfsmilch (Euphorbia peplus), Rosmarin (Rosmarinus officinalis) und Myrte (Myrtus communis) sind die beherrschenden Essenzen in diesem letzten Teil der Wanderung. Vom Granitbruch, über einen Karrenweg, der die letzten noch kultivierten Felder des Tales durchfährt, gelangt man in wenigen Minuten ins Dorf.
Text und Bilder:
"Wanderwege des Nationalparks des Toskanischen Archipels"
Autor: Giorgio Leonelli / Herausgeber: Il Libraio, Portoferraio